Spatenstich für Produktionsanlage von Lilly in Alzey
Mit Tempo treibt Eli Lilly and Company seine Investition in Alzey voran. Von der ersten Besichtigung des potentiellen Standorte im Mai 2023 über die Bekanntgabe der Investitionsentscheidung von rund 2,3 Mrd. Euro im November 2023 bis zum Spatenstich sind weniger als zwölf Monate vergangen. Der Standort befände sich ideal in der Mitte zwischen Hauptsitz von Eli Lilly in Bad Homburg und einer Produktionsstätte in Frankreich. Zudem hätten die starke politische Unterstützung und der Wille, einen führenden Biotech Cluster in der Region zu etablieren, die Standortentscheidung beeinflusst.
Symbolischer Spatenstich mit Politikprominenz: Lilly-CEO Dave Ricks, Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Vertreter der Region haben heute gemeinsam den ersten Spatenstich für den Bau der Lilly-Produktionsstätte in Alzey, südlich von Mainz, gesetzt.
Ricks lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten vor Ort und betonte: „Diese bedeutende Investition unterstreicht unser fortwährendes Engagement für Patienen. Die Hightech-Produktionsanlage in Alzey wird uns dabei helfen, auch in Zukunft zuverlässige, sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittel bereitzustellen – wo immer sie auf der Welt benötigt werden.“ Er fügte hinzu, dass die Unterstützung der deutschen Behörden bei diesem Projekt und das Interesse der deutschen Politik an verlässlichen Rahmenbedingungen die Standortentscheidung maßgeblich beeinflusst hätten. Von der ersten Besichtigung des potentiellen Standortes im Mai 2023 über die Bekanntgabe der Investitionsentscheidung im November 2023 bis zum Spatenstich vergingen weniger als zwölfMonate.
Dennoch rollen noch keine Bagger über das Gelände, der Spatenstich wird als „symbolisch“ bezeichnet, es musste ein für alle Beteiligten passender Termin gefunden werden. Mit dem Bau der Hightech-Produktionsstätte in Alzey soll im Sommer 2024 begonnen werden. Schon während der Bauphase könnten mehr als 2.000 Menschen auf der Baustelle beschäftigt sein. Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen und die Produktionskapazitäten für injizierbare Arzneimittel und die dazugehörigen Injektionshilfen (Pens) von Lilly erweitern. Dafür sollen später bis zu 1.000 hochqualifizierte Fachkräfte sorgen. Diese will das Unternehmen aus der Region und im Zusammenschluss mit den Hochschulen gewinnen. Mit Paul Holohan, der derzeit noch einen Lilly-Produktionsstandort in Japan verantwortet, steht bereits ein erfahrener Standortleiter fest.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte: „Die Ansiedlung von Eli Lilly and Company in Alzey ist ein erfreuliches Signal für die Attraktivität des Pharma- und Industriestandortes Deutschland. Pharma und Biotechnologie haben eine sehr hohe Bedeutung für Wertschöpfung, Beschäftigung und Innovation. Mit der Pharmastrategie arbeitet die Bundesregierung daran, die gesundheits-, forschungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Pharmastandort weiter zu verbessern. Die Ansiedlung in Alzey steht für den Erfolg dieser Bemühungen.“
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, verbucht noch mehr des Ansiedlungserfolges auf ihr politisches Konto: „Der heutige Spatenstich ist eine wegweisende Entscheidung für die Pharmabranche in der Region und ein Meilenstein für den Biotechnologie- und Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Die Investition von 2,3 Mrd. Euro und die Schaffung von 1.000 Arbeitsplätzen zeigen deutlich das Vertrauen in die Wirtschaft unserer Region. Und der Spatenstich ist ein Beleg dafür, dass unsere Strategie, Rheinland-Pfalz zu einem weltweit sichtbaren Biotechnologie-Standort auszubauen, aufgeht.“ Wenige Tage zuvor hatte die Ministerpräsidentin bereits den April als „Monat der Spatenstiche“ bezeichnet, da neben demjenigen von Lilly in Alzey auch erste Grabungen am Erweiterungsbau für die Translationsgesellschaft TRON in Mainz sowie in Kürze auch der Spatenstich für ein Innovationszentrumm von Abbvie in Ludwigshafen gefeiert werden können.
Die Region hat nach Auskunft des Bürgermeisters die Standortentscheidung mit großer Freude aufgenomen und unterstützt diese mit großer Mehrheit. Dennoch sei es für die kleine Stadt eine Herausforderung, in kürzestester Zeit alle erforderlichen Maßnahmen bis hin zur baldigen Bereitstellung von benötigten Kita-Plätzen inklusive Betreuungspersonal zu realisieren. Eine Bürgerinitiative, die die Erweiterung des Gewerbegebietes bisher unter dem Motto, das sei ein „Holzweg“, bekämpft hatte, sei angesichts des versprochenen Entgegenkommens des Unternehmens in Sachen Umweltschutz und der sicheren Arbeitsplätze auf die Seite der Befürworter gewechselt.
Mit der Eröffnung des Werks in Alzey im Jahr 2027 wird Lilly insgesamt sechs Produktionsstandorte in Europa betreiben.